Composer |
Georg Philipp Telemann |
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Key |
E flat major → g minor |
Meter |
4/4 |
Original German text |
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Wie unaussprechlich gross, |
wie unausdenklich hoch ist diese Lieb‘, ist diese Gnade, |
die Gottes Sohn zu uns vom Stuhl der Ehren zog! |
Wir alle waren schon in Adam Suenden freunde |
und folglich Gottes Feinde. |
Drum war auch unser aller Teil ein ew’ger Fluch, ein ew’ger Schade; |
Gott aber beut der Feinde Schar |
die Freundschaft selber wieder dar, |
so dass er auch, zu unserm Heil, aus Gnaden |
seinen Sohn der Marter uebergiebet. |
ARIOSO Also hat Gott die Welt geliebet! |
RECIT Ach! Moegte gleichfalls doch ein Mensch den andern lieben |
und saehe das, was Gott an ihm getan zum Beispiel an! |
Ach, waer ein jeder doch bemueht, |
so oft ein jaeher Zorn in Herz und Adern glueht, |
der wilden Leidenschaft den Riegel vor zuschieden! |
Zehn tausend Pfund vergiebt uns Gottes Guete |
und ueber hyndert Groschen |
ist in der Menschen ganz unmenschlichem Gemuete |
oft alle Zaertlichkeit und Liebe ganz erloschen. |
Ein anders zeigt des Heilands Leben; |
ein anders heisst uns sein Befehl und Friedensgeist. |
Darum vergib, wie Christus die vergeben, |
wo nicht, so ziehet Gott den ersten Gnadenblick |
auch wiederum von dir zurueck, |
ja, willt du deinem Naechsten fluchen, |
so wird die Frucht des Heils die selbst zum Spitzen Dorn; |
und haelt’st du gegen and’re Zorn, |
wie kannst du denn beim Hoechsten Gnade suchen? |
Team Telemann
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