2. Ein Vögelchen dem moch die Glieder zu zart und weich

From Seele, lerne dich erkennen, TWV 1:1258
Composer
Georg Philipp Telemann
Key
D major
Meter
4/4

Original German text

Ein Voegelchen, dem noch die Glieder zu zart und weich,
erhebt umsonst sein zitterndes Gefieder, den Alten gleich,
den hoehem Kreis der Luefte zu zerteilen,
ob gleich der Wille da, den selben nach zu eilen.
Nicht anders geht’s allhier mit unserm Witz und Wissen:
die nimmer ruhende Begier ist nach dem Hoehern stets beflissen;
der angebor’ne Stolz will auch die schwersten Sachen
sich federleicht: ja, was unmoeglich faellt, sich moeglich machen.
Da unserm Witz, wie unserm Leben,
von Gott doch hier ein Ziel gestellt, das nicht zu ueberstreben.
Es kennt die Welt nur einen Salomon, den Gott,
um dessen Thron die hoechste Weisheit strahlt; den Weisesten genennet,
der doch sehr Schwachsein selbst bekennet.
Ach ja, in dieser Zeit steigt das Erkenntnis nicht zu seiner Voelligkeit.
Gott laesst uns durch das Sterben,
das uns zu nichts zu machen scheint, erst alles erben;
was dunkel war, wird dann ein heller Schein,
was Stueckwerk hiess, wird ganz; was kindisch, maennlich sein.

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Instrumentation

  • Voce
  • Basso Continuo

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