Composer |
Georg Philipp Telemann |
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Key |
D major |
Meter |
4/4 |
Original German text |
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Ein Voegelchen, dem noch die Glieder zu zart und weich, |
erhebt umsonst sein zitterndes Gefieder, den Alten gleich, |
den hoehem Kreis der Luefte zu zerteilen, |
ob gleich der Wille da, den selben nach zu eilen. |
Nicht anders geht’s allhier mit unserm Witz und Wissen: |
die nimmer ruhende Begier ist nach dem Hoehern stets beflissen; |
der angebor’ne Stolz will auch die schwersten Sachen |
sich federleicht: ja, was unmoeglich faellt, sich moeglich machen. |
Da unserm Witz, wie unserm Leben, |
von Gott doch hier ein Ziel gestellt, das nicht zu ueberstreben. |
Es kennt die Welt nur einen Salomon, den Gott, |
um dessen Thron die hoechste Weisheit strahlt; den Weisesten genennet, |
der doch sehr Schwachsein selbst bekennet. |
Ach ja, in dieser Zeit steigt das Erkenntnis nicht zu seiner Voelligkeit. |
Gott laesst uns durch das Sterben, |
das uns zu nichts zu machen scheint, erst alles erben; |
was dunkel war, wird dann ein heller Schein, |
was Stueckwerk hiess, wird ganz; was kindisch, maennlich sein. |
Team Telemann
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