Composer |
Georg Philipp Telemann |
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Key |
e minor |
Meter |
4/4 |
Original German text |
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Als dort der Juenger Schar |
in Einmut beieinander war, |
ward Gottes Geist in einer zungengleichen Flamme |
an jedem sichtbar offenbart; |
man prediget darauf nach andrer Zungen Art, |
man ruehmt, man preist des grossen Gottes grosse Taten, |
die Hoerer stehn verwundrungsvoll, |
man spueret ein verwirrtes Fragen |
und jeder forscht, was dieses werden soll. |
Inzwischen meldet sich zugleich ein andrer Geist, |
der sich zwar nicht wie jener sichtbar weist, |
doch macht er gleichfalls sich durch seiner Knechte Mund |
mit feurigen geschaerften Zungen kund. |
Die Wirkung aber zeigt, woher sein Ursprung stamme: |
Er laesst sich nicht durch Jauchzen, Preisen, Lehren, |
nein, nur mit Laesterworten hoeren, |
er spottet jenes Wunderscheins |
und ruft den Juengern nach: Sie sind voll suessen Weins. |
So gehets insgemein, |
was Grosses wird nicht ohne Missgunst sein. |
Doch muessen die der Laestrer Spott ertragen, |
die Gottes Geist so augenscheinlich treibt; |
was soll den ich mich viel beklagen, |
wenn sich ein Frevler auch an meinem Wandel reibt? |
Ich will mich williglich bequemen, |
auch diese Last auf mich zu nehmen. |
G’nug, kann ich dich bei mir, o Geist der Wahrheit, wissen, |
so wird der Luegengeist doch endlich schweigen muessen. |
Team Telemann
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