2. O Eitelkeit, du kluger Sterblicher!

Composer
Georg Philipp Telemann
Key
d minor
Meter
4/4

Original German text

O Eitelkeit! Du kluger Sterblicher!
Wie kannst du doch so blind,
wie so vermesesen sein,
dass Kunst, Verstand und Wissenschaft,
von welchen jede dich zur Demut leiten soll,
dich dennoch hochmutsvoll
erhebt, ja aus dir selber rafft!
Ach, lass den Stolz doch deinen Sinnen
nicht abgewinnen!
Auf, wider diesen Goliath, der Gott zum Hohn,
sich gar zu viel erkuehnet!
Schau her, hie sind fuenf glatte Steine,
die durch des Glaubens Kraft
ihm hart und toedlich sind.
Drum, wenn er sich mit stechem Scheine
zu deinen Gaben naht, so denke du dafuer,
du hast sie nicht von dir;
nur aus Gottes Weisheitsmeer
kommen alle Gaben her.
Du hast sie nicht verdienet;
aus des Hoechsten Gnade fleusst
alles, alles was du bist und weisst.
Du hast sie nicht allein; dringt den Witz gleich hoch empor,
mancher eilt dir noch wohl vor.
Du hast sie kurze Zeit; sprich, wo bleibt dein hoher Geist,
wenn der Tod dich niederreisst!
Zuletzt erweg‘ ohn Unterlass:
Wofern du Hochmut hast, so hast du Gottes Hass.
Gott, vor dem nur Demut gilt,
stuerzt der Hoffarth Dagons Bild.

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About the text

  • Author: M. A Wilckens

Instrumentation

  • Voce
  • Basso Continuo

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